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Erasmus in Salzburg: Über die Organisation, Wohnungssuche und Amelies Erfahrungen

Für viele Studierende ein Traum: Ein Semester im Ausland verbringen. Amelie hat sich diesen Traum in Salzburg erfüllt und erzählt uns in diesem Podcast von ihren Erfahrungen.

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Etwa 30 % der Studierenden an der Universität Salzburg kommen aus dem Ausland hier her. Manche der Studierenden sind dabei nach Salzburg gekommen, um ihr ganzes Studium hier zu absolvieren. Andere aber kommen nur für ein oder zwei Semester in die Stadt. Genauso auch Amelie, sie macht im Sommer 2023 ein Erasmus-Semester in Salzburg. In diesem Podcast habe ich mit ihr über die Problematik der Zimmersuche in Salzburg, die Organisation des Aufenthalts und ihre Erfahrungen gesprochen.

Noch mehr Informationen über Erasmus in Salzburg gibt es auf der Webseite der Universität.

Der Podcast in Textform

Gudrun: Heute treffe ich mich mit Amelie an, der naturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Salzburg. Sie studiert Geografie in Bonn, in Deutschland und ist gerade für ein Erasmus-Semester hier. Wir sprechen über Ihre Erfahrungen im Auslandssemester, die Organisation und die Zimmersuche vor der Ankunft in Salzburg. Amelie erzählt mir, dass besonders die Suche nach einem Zimmer vor dem Auslandssemester schwierig für sie war.

Amelie: Ja, genau, mit der Wohnungssuche, ich hatte auch vorher schon gehört von anderen Studierenden, dass es nicht so einfach ist. Aber ich hatte auch viel in der Uni zu tun und habe dann erst so gegen Winter-Winterferien, so um Weihnachten rum, geschaut. Und ich habe auch viel erst mal auf „WG-Gesucht“ geschaut. Da gab es aber leider nicht so viel Auswahl und vor allem Erasmus-Studierende werden nicht so gern genommen, weil man dann ja nur für ein Semester da ist. Und auch die Preise muss ich sagen, fand ich auch sehr hoch und habe dann halt noch schnell nach Weihnachten dann doch noch Bewerbungen fürs Studentenwohnheim rausgeschickt. Und genau, und da habe ich dann glücklicherweise ein Zimmer bekommen, aber halt in einem Doppelzimmer, leider. Und das war dann so ein bisschen, einfach die Notlösung für mich, jetzt nicht das Ideal, aber ich dachte, bevor ich jetzt noch weiter Stress habe und nichts finde, gehe ich da hin. Also nehme ich das Doppelzimmer und dann hat sich aber leider rausgestellt, dass es echt super schwierig war in dem Doppelzimmer, da habe ich mit einer Person gewohnt, was einfach kulturell sehr schwierig war und wir sehr unterschiedliche Routinen hatten – sie nachts angefangen hat zu lernen und das Licht anzumachen. Und dann habe ich mich halt jetzt bemüht, was anderes zu finden, weil das irgendwie nicht ging. Und da bin ich jetzt froh, dass ich dann auch einen Monat später dann noch in ein anderes Studentenwohnheim ziehen konnte und hab jetzt mein eigenes Zimmer und teile mir mit einer Mitbewohnerin noch Bad und Küche. Bin auch echt happy, aber das war schon stressig einfach. Vor allem irgendwie am Anfang des Semesters. Alles hat hier gestartet und dann diesen Stress da zu haben. Und ich wusste auch, es ist trotzdem schwer in Salzburg was Neues zu finden und dann auch ich kann auch nicht doppelt zahlen. Das wär irgendwie finanziell sehr schwierig geworden und da bin ich jetzt froh, dass das Studierendenwerk dann auf jeden Fall mir geholfen hat, dann was Neues zu finden.

Gudrun: Auch Petra Höpfner aus der Abteilung für Internationale Beziehungen in der Universität kennt das Problem mit der Wohnungs- bzw. Zimmersuche in Salzburg.

Petra Höpfner: Erfahrungsgemäß war und ist die Wohnungssituation für Studierende, insbesondere Austauschstudierende am Standort Salzburg, immer schon herausfordernd. Tatsächlich aber hat die Lage der Wohnungssituation sich im aktuellen Studienjahr 2022/23 besonders schwierig gestaltet. Einige mussten aus diesem Grund den Austauschaufenthalt an der Paris Lodron Universität sogar absagen. Es liegt die Vermutung nahe, dass dieser Engpass aufgrund der Sanierung zweier Wohnheime sowie der Schließung eines dritten Heimes entstanden sein könnte bzw. verstärkt worden ist. Aufgrund der Wohnungsknappheit heuer führen wir intensive Gespräche mit Vertreterinnen der ÖH Uni Salzburg, auch mit dem Student Housing des ÖAD oder zum Beispiel den Salzburger Hochschulrektoren, um auf eine langfristige Entlastung der Situation hinzuarbeiten.

Gudrun: Aber auch wenn sich die Wohnungssuche als schwierig herausgestellt hat, ist Amelie froh Salzburg für ihr Auslandssemester gewählt zu haben. Sie erzählt mir, wie sie überhaupt auf Salzburg gekommen ist.

Amelie: Ja, auf Salzburg bin ich gekommen, eigentlich war es erst gar nicht so in meinem Kopf, dass man ja auch in Österreich Erasmus machen kann. Es ist für viele vielleicht doch erst einmal komisch, so von Deutschland nach Österreich zu gehen. Aber für mich war dann richtig ausschlaggebend, dass ich hier die Module sehr spannend fand und dazu bin ich sehr, sehr ein Wanderfan. Und hier kann man ja sehr viel Outdoor machen und das war dann so eigentlich der Ausschlagpunkt, hier hinzugehen. Und das war dann auch für mich gleichzeitig so ein bisschen, dass es natürlich auch für mich entspannter ist, vielleicht auch auf Deutsch weiter zu studieren und Kurse zu belegen, auf die ich wirklich Lust habe. Weil an anderen Universitäten, in anderen Ländern muss man dann oft in die Englischkurse gehen oder hat nicht so eine weite, breite Auswahl dann und das fand ich dann ganz gut und hier dadurch, dass man ja auch trotzdem die Möglichkeit hat, Erasmus Leute kennenzulernen, die von überall herkommen, kann man trotzdem sein Englisch irgendwie verbessern. Und ja, deswegen habe ich mich für Salzburg entschieden.

Gudrun: Durch den Tipp von einer Freundin, die gerade ein Auslandssemester in Klagenfurt macht, hat Amelie direkt ihr Fahrrad nach Salzburg mitgebracht.

Amelie: Es gibt direkt eine Zuganbindung von Bonn nach Salzburg durch und die fährt weiter nach Klagenfurt. Und da kann man das Fahrrad mitnehmen. Und vorher hatte ich nämlich überlegt, ich wollte mir auf jeden Fall ein Fahrrad hier in Salzburg holen, weil ich gehört habe das lohnt sich auf jeden Fall und in Bonn fahre ich auch immer mit dem Fahrrad rum. Ich bin ein totaler Fahrradmensch und dann, nachdem ich das gehört habe, also das ist eigentlich perfekt, so mein Fahrrad mitnehmen und dann damit direkt auch die Stadt erkunden können. Und dann war es eigentlich ziemlich schnell so die Entscheidung getroffen. Ich nehme mein Fahrrad mit, damit ich einfach auch ganz frei mich hier schon direkt, wenn ich ankomme, bewegen kann und die Stadt erkunden kann.

Gudrun: Das Fahrrad dabei zu haben, hat sich von Anfang an für Amelie gelohnt.

Amelie: Als ich auch angekommen bin, bin ich direkt erst mal, weil ich bin ein paar Tage vor dieser Welcome-Week für die Erasmus-Studierenden angekommen und bin schon direkt mit dem Fahrrad herumgefahren. Und gerade an der Salzach ist halt sehr sehr schön. Mein Studentenwohnheim liegt halt auch direkt da dran. Und auch jetzt fahre ich eigentlich immer nur mit dem Fahrrad.

Gudrun: Amelie hat sich gleich von Anfang an sehr wohl in Salzburg gefühlt.

Amelie: Also erstaunlich war so vom Ankommen und vom Wohlfühlen viel, viel besser als ich mir vorgestellt habe. Aber es ist vielleicht auch was total Persönliches. Also als ich hier ankam und auch die ganzen Berge zu sehen und ich finde, Salzburg ist super, super grün, hat echt viel Grün und Natur und ich habe mich irgendwie von vornherein einfach sehr, sehr wohl in Salzburg gefühlt, weil ich auch einfach in kleineren Städten mich sehr viel schneller orientieren kann und mich dann halt auch super schnell einfach so ein bisschen auskenne. Und das trägt auch dazu bei, dass ich mich dann sehr schnell sehr wohlfühle.

Gudrun: Bestimmt auch ein Grund, warum sich Amelie in Salzburg direkt so wohlgefühlt hat, war die Willkommenswoche, die von der Universität für die Erasmus Studierenden organisiert wurde.

Amelie: Ich erinnere mich auf jeden Fall an den ersten Tag, da hab ich auch dich kennengelernt. Und dann sind wir mit einer Gruppe von Leuten ein bisschen, haben die Stadt auch zusammen erkundet, sind rumgelaufen, sind Kaffeetrinken gegangen. Das war sehr schön. Und dann gab es an einem Tag, dass wir hoch zur Burg mit allen Leuten sind. Das fand ich sehr schön und auch richtig schönen Sonnenuntergang von oben gesehen. Dann war ja auch Pub Crawl, wo man auch wieder super viele Menschen kennengelernt hat. Und dann war ich auch beim Eishockeyspiel. Das fand ich auch sehr cool. Ich weiß auf jeden Fall, die Woche war ziemlich viel, ziemlich viele neue Leute, aber hat super Spaß gemacht und hat total geholfen, auch einfach hier Menschen zu finden und anzukommen und einfach schon ein bisschen zu sehen, was es so alles hier gibt in Salzburg.

Gudrun: Zum Abschluss erzählt mir Amelie noch von ihrem Lieblingsort in Salzburg.

Amelie: Oh, das ist richtig schwierig. Ich habe tatsächlich ein paar Orte, aber tatsächlich mag ich sogar hier an der NaWi, wo wir auch grad sind. Es gibt so eine große Wiesenfläche hier hinter einem Baum und wo ich irgendwie schon auch in den ersten Tagen, wo ich hier war, dann oft an mich einen Baum gesetzt habe und ein Buch gelesen habe und Sonnenuntergang geschaut habe. Deswegen ist das so ein richtiger Ort, den ich sehr, sehr gern mag. Und der andere Ort ist eigentlich auch so der Hellbrunner Schlosspark, wo ich auch sehr gern einfach spazieren gehe, mit der Hellbrunner Allee und so und einfach nachmittags noch mal auf einen Spaziergang rausgehen und einfach ins Grüne rein. Genau. Ich würde sagen, das sind so die zwei Orte vielleicht.

Gudrun: Danke an Amelie für den Einblick in ihr Auslandssemester hier an der Universität Salzburg. Ich hoffe, sie hat noch eine schöne restliche Zeit dieses Semester und wünsche ihr alles Gute auf ihrem weiteren Weg.